Was für ein tolles Wochenende! Ich war Samstag und Sonntag wieder meine Freundin Julia in Zwickau (Sachsen) besuchen. Grund dafür war der Bandauftritt der
Wildwood Boys im
BPM Club in der Nähe von Zwickau. Der Samstag begann damit das ich mich für anderthalb Stunden und 13,40 € ärmer in den Regional Express nach Zwickau setzte und dort von meinem Julchen abgeholt wurde.
Es ging dann direkt zum Club, bei dem wir erst einmal nicht den Eingang gefunden haben und Julia und ihr Verlobter Frank ein bisschen durch die schneebedeckte, stockdunkle Pampa stapfen mussten um das Gelände zu erkunden und um natürlich den Eingang zu finden. Als wir den Eingang dann gefunden haben, gings erstmal rein in den Club und ich legte sofort mit Fotografieren los. Der Club machte eigentlich einen guten Eindruck - gut, die Toiletten waren nicht ganz so der Renner. Der Soundcheck war für halb 8 angesagt, doch die Bandmitglieder Daniel und Eddie trudelten erst ziemlich spät ein, wahrscheinlich wegen dem Wetter - es hatte viel geschneit. Auch Franks Bruder Torsten und die Eltern von Julia kamen, wir unterhielten uns sehr nett.
Der Club als Panorama-Foto Halb 10 war Einlass und die Bude füllte sich langsam.Während wir warteten... und warteten...
und weiter warteten machte die Band Soundcheck und es ging um 11 Uhr abends los. Wir
drängelten uns dann auch gleich nach vorne an den Bühnenrand und ich beobachtete voller Stolz meine ehemalige Mitschülerin Julia und lauschte den rockigen Klängen der Rockabilly Band "The Wildwood Boys", es war das zweite Mal, das ich der Band die unter dem Namen "Wildwood Boys" musiziert, bei einem Auftritt beiwohnte.
Gute Laune mit den Wildwood Boys starring Julia!
Was an diesem Abend wirklich ohne Ende strapaziert wurde waren mein Stehvermögen und mein Gehör. Als die Band etwa um Mitternacht eine Pause machte, wurde fetzige Musik gespielt und die Leute wurden sehr locker und begannen zu tanzen. Ich hätte ja gerne mitgemacht, aber ich kann nicht tanzen. Als die Wildwood Boys dann weitermachten, ging die Tanzerei auf der Bühne weiter. Es war herrlich mit anzusehen. Ich lauschte mit stiller Freude meinen Favoriten "Going Down That Road" und "What Should I Do". Ich habe Julia das erste Mal mit den Wildwood Boys musizieren hören, und ich fand es wirklich ganz toll. Sie hat eine umwerfende Stimme mit der Sie mir schon 2 Mal ganz schön geholfen hat. Einmal beim gemeinsamen Videoprojekt bei der sie unseren größtenteils versauten Originalton mit einer glänzenden Moderation verschönerte und beim gemeinsamen Tonprojekt zum Thema gesunde Ernährung, in dem sie die Leute auf den Straßen interviewte und eine schöne Begleitmoderation machte. Wirklich fantastisch.
Ein wahres Stimmtalent: Julia!
Es wurde langsam um 1 und obwohl ich mich noch an der Musik erfreute, so war ich bereits körperlich total im Eimer und wollte eigentlich schon lieber nach Hause. Kurz nach 1 Uhr wurde dann noch eine kleine Session eröffnet und 2 Leute wurden nacheinander auf die Bühne geholt zum Singen. Den ersten Sänger kannte ich bereits von einem genialen Auftritt in Greifenhain letztes Jahr, doch dort sang er noch nicht. Meine Güte, der weiß wirklich, wie man die Leute unterhält. Er sang 3 Lieder und die Leute jubelten und applaudierten. Ich frage mich, ob das die Wildwood Boys und auch Julia nicht vielleicht doch ein bisschen frustriert hat. Der zweite Sänger war mir völlig unbekannt, eroberte aber sehr schnell die Herzen des Publikums mit einem Hüftschwung alá Elvis, der die Leute ausrasten ließ. Als er die Bühne verließ, erklangen hier und dort ein paar "ZUGABE"-Rufe, aber die Wildwood Boys machten Schluss und wünschten dem bunt gemischten und erstaunlich jungem Publikum noch viel Spaß beim Weiterfeiern.
"Juhu, endlich nach Hause", freute ich mich bereits, obwohl mir natürlich klar war, das das Abbauen und Einpacken der Technik und Gerätschaften noch ein bisschen dauernd wird. Nach dem Auftritt übernahm wieder der DJ, der einen genialen Song nach dem anderen auflegte, die Leute drängten sich Arsch an Arsch auf der Tanzfläche, schwangen ihre Hüften und wackelten mit den Hintern. Die Warterei auf die Heimkehr schien sich mir ins Unendliche zu ziehen, glücklicherweise beehrte mich Julia oft mit Ihrer Gesellschaft. Ein bisschen frustrierend war das Warten aber auch. Ich schaute mich oft um und sah überall, wo ich hinsah, Pärchen die miteinander tanzten, sich umarmten, sich küssten. Das tat weh. Ich wünschte, ich könnte das auch mal mit jemandem teilen. Aber nicht mit irgendjemanden. Ihr wisst schon: Mit DEM einen. Aber das ist eine andere Geschichte. Mittlerweile war es halb 3 und Julia winkte mir zu, das wir gehen konnten. So sehr meine Beine von der Steherei an diesem Abend auch schmerzten, ich bin ganz flink aufgestanden (ich habe mich hingesetzt, sonst wäre ich zusammengeknackst) und stapfte Julia hinterher, vorbei an den immernoch ausgelassen tanzenden Publikum.
Das junge Publikum auf der Tanzfläche Auf dem Weg ins Freie bemerkte ich langsam aber sicher, das mein gehör an diesem Abend ganz schön gelitten hat. Ich hatte ein Fiepen im Ohr und hörte nur noch leise, meine Stimme hörte sich für mich merkwürdig an. Julia "beruhigte" mich in dem sie sagte, das sei so in 2 Tagen wieder weg. Toll. Einfach toll. Draußen verabschiedeten wir Daniel, den Kontrabassisten und stiegen ins Auto und fuhren zurück nach Lichtenstein, wo Julia mit ihrem Frank und einer hyperaktiven Psychokatze namens Alfredo wohnt. Eddie, der Schlagzeuger der Band folgte uns, denn er kommt ebenfalls aus der Nähe von Leipzig und konnte nachts um 3 ja nicht mehr nach Leipzig zurückfahren bei zentimeterhohem Schnee und schlechter Sicht. Bei Frank und Julia daheim angekommen, achten wir es uns noch kurz gemütlich und verflüchtigten uns dann um 4 Uhr Nachts zum Schlafen - jeder von uns war erledigt. Dummerweise konnte ich mich nicht sofort hinlegen, denn Alfredo hat den Moment der kurz geöffneten Türe ausgenutzt und ist ins "Musikzimmer" gelaufen, wo er eigentlich nicht rein darf wegen Weichholzmöbeln. Ich versuchte noch 5 Minuten, ihn unterm Bett hervorzulocken, was erst geklappt hat,als ich mich bereits hingelegt hab und der neugierige Kater auf frischer Tat ertappt wurde. Ich sperrte ihn dann auf Anweisung von Frank im Korridor ein.
Ich schlief dann auch recht schnell ein und wachte ca. um 9 von Alfredos Kullerball, mit dem er im Wohnzimmer herumspielte. Eddie, der auf der Wohnzimmercouch gepennt hatte, hatte ihn wohl reingelassen. Kurz nach 12 stand ich dann auch auf als ich hörte, das Eddie wach war. Ich duschte schnell und wir frühstückten dann gemeinsam. Was ich so toll finde, wenn ich Julia und Frank besuche ist das richtig altmodische deutsche Frühstück, mit Brötchen, Marmelade, Wurst, Kaffee und Kakao - einfach herrlich. Eddie machte sich dann auch auf die Socken, aber ich blieb noch eine Weile. Ich bewaffnete mich mit dem Fotoapperat und knipste so oft es geht den Alfredo ab - er ist wirklich fotogen.
So lieb er auch aussieht: Er beißt und kratzt wie ein Tiger!
Da wir noch ein bisschen Zeit hatten und wir sonst nicht Anständiges zu tun gehabt hätten, schlug Julia einen Waldspaziergang vor und auch ich wollte gerne mitmachen. Also gingen wir in den Wald spazieren. Da ich als kurzstreckenverwöhnte Großstädterin solche Strecken nicht gewohnt bin, fing ich erwartungsgemäß schnell an zu japsen und zu hecheln. Ich hatte meine Kamera natürlich mitgenommen. Ich machte ein paar schöne Landschafts- sowie anoramafotos und fotografierte natürlich auf die beiden beim Blödsinn machen. Julia versuchte dauernd, Frank zu schubsen das er hinfällt. Leichter gesagt als getan, denn Frank ist immerhin größter und stärker als sie. Wir machten natürlich auch Schneeballschlachten, wie sich das gehört. Ich war nur sehr schockiert, als meine Kamera plötzlich Mucken machte, aber es ging dann wieder alles gut. Ich habe nich auf die Uhr gesehen, aber wir waren bestimmt mindestens eine halbe Stunde im Wald. Mehr oder weniger durchnässt kehrten wir dann nach Hause zurück und achten uns dann ca. halb 4 auf zum Bahnhof, ich hatte noch kein Zugticket.
SIEG! SIEG!! SIEG!!! Frauen an die Macht!!!
Julia hatte nur einen alten Fahrplan gehabt, laut dem der Zug, den ich nehmen wollte und sollte, 15:50 fährt. Dummerweise galt der nur bis Ende 2005 und als wir am Bahnhof ankamen, stand als Abfahrtszeit 16:41 dran. Und genauso spät war es dann auch. Natürlich haben wir den Zug verpasst. Der nächste fuhr 17:10. Also was tun mit der verbliebenen zeit? Wir sind dann zu McDonalds gefahren und haben gegessen. Danach direkt wieder zum Bahnhof (diesmal pünktlich) und ich suchte mir einen der sehr wenigen leeren Sitzplätze. Leider kein Fenster direkt daneben zum Rausschauen, aber mein Chef würde dazu sagen "Das Leben ist nunmal kein Wunschkonzert". Ich kam dann halb 7 pünktlich in Leipzig an und machte mich schnurstraks auf dem Weg Richtung Home Sweet Home.
Alles in allem war das ein sehr schönes, lustiges, wildes Wochenende und ich freue mich schon uf das nächste Mal.
In diesem Sinne: LOCK 'N' LOLL!